Straßenbahn-Fahrzeugtypen

T4D-M

Der T4D-M ist zur Zeit der älteste Fahrzeugtyp, der sich noch rege im Linieneinsatz befindet. Er ist die modernisierte Form des damals in den Jahren 1968 bis 1973 beschaften T4D. Die Modernisierung in den Jahren 1991 bis 1998 erfolgte bei insgesamt 167 Triebwagen und 45 Beiwagen, des Typs B4D. An diese Typenbezeichnung wurde dann mit der Modernisierung, das "M" gesetzt.

 

Diese Fahrzeuge kamen ab 1998 großflächig meistens als Tatragroßzüge auf den Linien im Stadtnetz zum Einsatz. Die restlichen Wagen bildeten Traktionen. Mit der Auslieferung der neuen Niederflurbeiwagen, Typ NB4, konnte nun auch ein weiteres Angebot an Niederflur geboten werden. Ab der Netzreform 2001 kamen dann folgende Kombinationen im Liniennetz vor: TZ-M, TT-M, TGZ-M und auch der Solotatra. So wurden diese Fahrzeuge nun auf die Linien 1, 3, 7, 9, 11, 14 und 15 eingesetzt.

 

Mit der nächsten HU ab dem Jahr 2000 an fast allen modernisierten Fahrzeugen, bekamen die Tatras nun außer der neuen Lackierung von melonengelb/enzianblau und dem neuen LVB-Logo, auch einen neuen helleren Fahrgastraum. Dies betraf im Vordergrund alle Wagen 21xx und 7xx. Auch einige 20er Wagen bekamen diese Prozedur. 

 

Um nach der Abstellung der Beiwagen weiterhin 45-Meter-Einheiten im Linienverkehr anbieten zu können, wurde seit dem 22.08.2011 im Linienverkehr eine Dreifachtraktion aus drei Triebwagen (2164+2089+2163 bzw. 2162+2164+2163) getestet. Dieser Test wurde ein Jahr später erfolgreich abgeschlossen und weitere Triebwagen zum III. Tw. umgerüstet, sodass diese dann in einer Dreier-Traktion nur noch als geführte Wagen und ohne Verbrauch von Fahrstrom genutzt werden konnten. Insgesamt gab es demnach dann 12 Wagen welche als 3. Triebwagen genutzt werden konnten. Konkret waren das die Fahrzeuge 2154-2157, 2159-2165 und 2167. Als zweite Triebwagen konnten allerdings auch nur noch gekennzeichnete Wagen genutzt werden. Fahrzeuge die dies betraf waren 2184-2195. Anfangs wurde die Kombination oftmals als Einsatzwagen oder auch auf der Linie 11E eingesetzt. 

 

Als mit der weiteren Abstellung der Fahrzeuge, einige der Wagen mit II und III-Markierung abgestellt und verkauft wurden, hat man mit der Umrüstung von weiteren Fahrzeugen begonnen. In diesem Fall wurden allerdings die Wagen, welche an erster Stelle in einer Dreifach-Traktion eingesetzt werden sollten, markiert und umgerüstet. Inzwischen kommt es allerdings kaum mehr vor, dass man Dreifach-Traktionen im Linienverkehr beobachten kann.

 

Mit Stand Juli 2022 befinden sich gesamt nur noch 30 Triebwagen im Linieneinsatz.

Dazu sei allerdings gesagt, dass die Tatras Großteils nur noch bei Ausfällen anderer Fahrzeugtypen oder auch bei Veranstaltungen aushelfen. 

 

Der aktuelle Linieneinsatz:

Aktuell werden die verbliebenen Tatrafahrzeuge vereinzelt auf den Linien 7 und 8 oder vor allem als Einsatz- bzw. Kurswagen eingesetzt, wodurch sie vereinzelt auf allen Linien zum Einsatz kommen können. Bei Veranstaltungen kommen sie teilweise auch auf den Sonderlinien 4E und 56 zum Einsatz. An Sonn- und Feiertagen sucht man die Tatras in der Stadt vergebens, da sie an diesen Tagen auf dem Betriebshöfen stehen. 

B4D-Nf.

Die erste Verwirklichung der zahlreichen Leipziger Modernisierungsprojekte eines Tatrawagens zu einem Tatraniederflurfahrzeug stellt der B4D-NF dar. Hierbei wurden in den Jahren 2002 und 2003 vier B4D-M in der Fahrzeugmitte mit einem 25%igen Niederfluranteil ausgestattet. Dafür wurden im Jahr 2002 die Wagen 739 (791) und 740 (792) und im Jahr 2003 die Wagen 744 (793) und 747 (794) zum B4D-Nf. umgebaut. Diese vier Wagen wurden schnell als Fahrradbeiwagen bekannt, da sie eine auffällige Lackierung aufweisten und Halterungen für Räder innen besaßen. Allerdings blieb der Erfolg aus und diese Wagen wurden im Jahr 2004 zu normalen niederflurigen Tatrawagen zurückgebaut. Außerdem entschloss man sich vier weitere umzubauen. So wurden aus den Wagen 761, 766, 753 und 754, die Wagen 795 bis 798.

 

In den Jahren 2008 bis 2009 wurden die Wagen 792, 795, 796, 797 und 798 einer HU unterzogen, wobei 796 nur eine kleinere HU bekam. Die Wagen 791 und 793 wurden im Jahr 2010 abgestellt und unverständlicherweise im März/April 2011 verschrottet. Die Wagen 794 und 796 folgten in den Jahren 2011 und 2012 aufs Abstellgleis in Dölitz. Leider werden diese Beiden ebenfalls wie die B4D-M im Januar 2013 verschrottet.

NB4

Nach der Modernisierung der Tatrawagen und der Beschaffung der NGT8 bestand das Problem, dass auf den nachfrageschwächeren Linien mit den NGT8 Niederflurkurse angeboten werden konnten, während auf den nachfragestarken Großzuglinien nur Hochflurkurse verkehren konnten. In Anbetracht der geplanten Verwendung der modernisierten Tatrabahnen bis zum Jahr 2017 entschied man sich, vierachsige Großraumniederflurbeiwagen zu beschaffen, welche zusammen mit zwei T4D-M einen Niederflurgroßzug bilden sollten. So begann im Jahr 2000 die Auslieferung der 38 Beiwagen. Der erste Wagen wurde auf dem Herbstauftakt im selben Jahr der Öffentlichkeit vorgestellt und kam schon im Oktober in den Linieneinsatz auf Tram 15. Dort verdrängten sie allmählig die T6A2-Großzüge. Sie bekamen die Wagennummern 901 bis 938.

 

Die Beiwagen kommen vorrangig auf den Linien 1 und 11E zum Einsatz. Außerdem auch auf einigen Kursen der Linien 3, 7 und 8.

 

Inzwischen ist es fest vorgesehen, dass die Niederflurbweiwagen auch nach dem Ausscheiden der Tatrafahrzeuge weiter im Betrieb bleiben sollen. Zu diesem Zweck wurde der NGT8 Nr. 1101 mit einer festen Scharfenbergkupplung samt E-Teil ausgerüstet. Nach der erfolgten Testphase wird entschieden, ob und vor allem wann weitere NGT8 umgerüstet werden.

 

Im Jahr 2013 wurden fünf 4NBWE aus Rostock beschafft, welche die gleichen wie die Leipziger NB4 sind. Seit der Ankunft dieser Fahrzeuge werden Diese in Heiterblick einer Hauptuntersuchung und Angleichungen an die Leipziger Fahrzeuge vorgenommen. Diese 5 Wagen werden in Zukunft das Niederflurangebot auf manchen Linien erhöhen. Sie werden an die Nummernreihe der Leipziger Wagen angeordnet und bekommen die Wagennummern 939 bis 943.

NGT8

NGT12 Flexity Classic XXL

Der Classic XXL ist ein zwölfachsiger Wagen, dessen Drehgestelle unter den Wagenteilen 1 und 5 angetrieben werden. Die beiden Drehgestelle unter dem Wagen 3 sind Laufdrehgestelle, die Wagenteile 2 und 4 sind nur eingehängte Sänften, die durch die Anderen getragen werden. Desweiteren bietet der NGT12 mehr Kapazität als ein Tatra-Großzug.

 

Am 6. Juni 2005 konnte der erste Wagen des neuen Fahrzeugtypes nach Leipzig gebracht werden. Dieser konnte schon am 8. Juni 2005 auf Probefahrt auf der Strecke Heiterblick - Paunsdorf-Nord fotografiert werden. Ab 22. Juni 2005 konnte der Wagen auf allen Strecken zur Probefahrt gesichtet werden. In der Nacht vom 1. zum 2. August 2005 traf dann der zweite Wagen in Leipzig-Heiterblick ein. Um die beiden unterscheiden zu können, wurden die Wagennummern nachträglich aufgeklebt. Es wurden die Wagen. Der Wagen 1201 wurde am 9. August 2005 und der Wagen 1202 am 5. September 2005 der LVB übergeben.

 

Zum Herbstauftakt stellten die drei neuen Fahrzeuge 1201, 1202 und 1203 den großen Höhepunkt auf dem Bushof Lindenau dar. Dort konnten sich die Fahrgäste den neuen Fahrzeugtypen zum ersten Mal genau anschauen.

 

Im Januar 2010 wurden neun weitere Fahrzeuge dieses Typs bestellt, welche ab dem Herbst 2011 ausgeliefert wurden. Die neuen Tw 1225 bis 1233 verfügen über eine orangefarbige Matrixanzeige mit farbig hinterlegter Liniennummer sowie LED-Tagesleuchten. Die Lieferung konnte im Sommer 2012 abgeschlossen werden. Somit verfügt Leipzig über 33 Exemplare dieser derzeit nach Budapest zweitlängsten Straßenbahn der Welt.

NGT6 Leoliner

Im Jahr 2003 wurde der neue Fahrzeugtyp auf dem Bushof Lindenau zum Herbstauftakt vorgestellt, der Leoliner. Zu diesem Zeitpunkt gab es zwei Prototypen diesen Types, die Wagen 1301 und 1302. Nach Übergabe an die LVB, am 01. Juni 2004 wurden die Prototypen auf der Linie 11E eingesetzt. Ein Einsatz auf anderen Linien war damals nicht vorgesehen. Nachdem die beiden Leoliner-Prototypen vom 1. Juni bis 31. August 2004 im Einsatz auf der Linie 11E getestet wurden, entschieden sich die LVB nach einer intensiven Auswertung dieser Testphase für den Kauf von vorerst 30 Wagen des Typs Leoliner in einer abgeänderten Serienausführung.

 

Am 6. Dezember 2005 konnte dann der erste Serienleo im Bahnhof Angerbrücke der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Wärend der Fußball-WM 2006 fuhren schon ganze 8 Leoliner (+2 Proto) auf Leipzigs Straßen. Der Leoliner verfügt über 2 Triebdrehgestelle und über ein kleines Laufdrehgestell, dass nach dem ersten Gelenk angeordnet ist. Mit einer Länge von fast 23 Metern, einer Sitzplatzanzahl von 39 und einer Stehplatzanzahl von 79 wurde er damals vorzugsweise auf der Linie 7 eingesetzt, später gelang er in der Woche auch auf die Linie 3 zum Einsatz. Seit Anfang 2008 werden die Leoliner am Wochenende auch auf die Linie 2 und 8 eingesetzt.

 

Nachdem am 7. Januar 2009 mit dem Tw 1332 der 30. Serien-Leoliner in Betrieb genommen werden konnte, gaben die LVB bekannt, dass im Interesse einer Bewahrung einer übersichtlichen Typenvielfalt weitere 18 Leoliner beschafft werden sollen. Die Serie 1333 – 1350 wurde in den Jahren 2010 und 2011 ausgeliefert. Am 7. Mai 2010 hatten die Wagen 1334+1333 ihren ersten Linieneinsatz auf Linie 15. Die Serie 1333-1350 weißt im Gegensatz zur Serie 1303-1332, welche dem Typ 37a zugerechnet wird, einige kleinere technische Unterschiede aus, so dass die Wagen der neuen Serie dem Typ 37b zugeordnet werden. Besonders auffällig ist für die Fahrgäste die orangefarbige Matrixanzeige samt der in Liniennetzplanfarbe angezeigten Liniennummer. Ein weiteres für Außenstehende erkennbares Novum ist das neu installierte Tagfahrlicht.

 

Seit Oktober 2010 sind die Leoliner regelmäßig auf den Linien 3, 7, 14 und 15, am Wochenende auch auf den Linien 2, 8 und gelegentlich 16 anzutreffen. Seit Anfang März dürfen alle Leoliner miteinander gekuppelt werden. Ausgenommen davon sind die Prototypen, diese werden vorzugsweise solo auf der 14 und selten auf der 2 oder 8 eingesetzt.